Die Seele fließt hinein in die Natur, dort wo sie zuhause ist. So gehe ich zu meinem Pferd bin achtsam mir selbst gegenüber und somit auch meinem Pferd. Jeder Schritt im jetzt, der Blick zum Himmel in die unendliche Weite. Die frische kühle Luft des Dezembertages in meiner Nase, auf meiner Haut. Da stehe ich im Gewahrsein meines einfachen nur Seins. Der kleine Falke zieht über mir seine Kreise und er nimmt mich ganz bewusst war, indem er kurz seinen Kopf wendet, um zu mir hinunter zu sehen. Wir verstehen uns, wir kennen uns, lange schon vor unserer beider Zeit. Vor mir in einiger Entfernung an die Sträucher gelehnt, welche Schutz bieten und zugleich die warmen Sonnenstrahlen abfangen und zurückstrahlen lassen, steht mein Pferd groß, mächtig einfach so, die Sonne genießend. Sein Kopf bewegt sich in meine Richtung die Ohren gespitzt, um gleich wieder in der dösenden Haltung zu verharren. Ruhe, Frieden, Loslassen nichts mehr als da sein. Ich spüre die warmen Strahlen der Sonne in meinem Gesicht am ganzen Körper, sie dringen durch meine Jacke, Wärme, Liebe, Geborgenheit, Zufriedenheit, Angekommen sein, alles ist gut so wie es ist. Ich nähere mich noch ein Stück weiter und ich bitte ihn darum, dass ich zu ihm kommen darf, denn es ist ein tiefer Wunsch in mir gewachsen, ihn zu berühren und meinen Kopf an ihn zu lehnen. In einem gemeinsamen Einverständnis gehe ich die letzten Schritte an seiner Schulter und meine Hand berührt das ach so weiche, zarte, von der Sonne gewärmte, schwarze Fell. Ohne sich zu bewegen, nimmt er die Berührung war und macht mir das Geschenk des Annehmens, so wie ich bin. Ich darf mich noch tiefer fallen lassen in das Eins Werden mit der Gegenwart und dem grenzenlosen Universum, da gibt es keine Gedanken mehr an morgen oder an gestern, nein ich bin Teil der Natur und des großen Ganzen. Es ist wie ein Einfließen in alles um mich herum. Meine Hand gleitet über seinen Körper, ich spüre unter der Haut jeden Muskel, jede Sehen. Ein langanhaltendes Ausschnauben, welches ich am ganzen Körper des Pferdes wahrnehme, an seinen Nüstern sind Dampfwolken zu sehen, welche in die klare Dezemberluft aufsteigen, veranlassen mich meinen eigenen Atem zu erkennen, welcher im gleichen Rhythmus die Luft in meinen Körper einströmen und ausströmen lässt. Ganz von allein ohne mein Zutun leicht, frei, schwerelos. Mein Kopf gleitet an seine Schulter und ich fließe in den Strom, hier ist nichts mehr außer der Unendlichkeit des Augenblicks. Mein Atem fließt mit seinem, wir sind Eins, verbunden mit allem was uns umgibt, dem Himmel, der Sonne, die Erde unter meinen Füßen und die jetzt feucht werdende Luft. Die Sonne geht langsam unter, der Himmel taucht im Westen in rosa, orange, lila, es wird kälter, mich fröstelt. Der Anblick lässt mich die Schönheit und das Licht sehen, welches in allen Dingen liegt. Es heißt Abschied nehmen. Danke für all die Geschenke, die ich bekommen habe. Ich verneige mich vor mir, dem göttlichen in mir und der Schöpfung selbst und dir mein Pferd. Danke.
Ich bin Schöpfer meiner Lebenswirklichkeit zu jeder Zeit.