Jetzt können meine Pferde sich so frei bewegen, wie es die Umstände am Hof erlauben, d.h. sie können vom Stall aus auf eine 2h große Weide laufen und ihrem natürlichsten Bedürfnis nachgehen wie dem Grasen.

Früher hatte ich mein Pferd in einer Box untergestellt. Damals war das so ganz normal und gab ein gutes, befriedigendes Gefühl, das Pferd abends sicher im Stall in seiner Box zu wissen, Sicherheit, Geborgenheit, Wärme, Schutz gebend. Wenn es noch eine Decke im Winter bekam, so waren diese Bedürfnisse für mich als Mensch abgedeckt. Waren das vielleicht Energien, die ich mir selbst wünschte, Geborgenheit, Wärme, Schutz, Sicherheit?

„Konditioniert ist, was sich im Menschen als unbewusste Inhalte, wie Glaubenssätze, Überzeugungen, Erinnerungen und so weiter eingeprägt hat und den Menschen manipuliert. Diese konditionierten Inhalte machen den Menschen unfrei und zwängen ihn in ein unsichtbares Gefängnis. Je unbewusster ein Mensch ist, desto gefangener ist er seiner konditionierten Teilbereiche ausgesetzt.“ (Alexandra Rieger: Wie Pferde heilen, S.20, Z. 69-77.)

Ab einem gewissen Zeitpunkt erkannte ich, dass es ein Gefängnis war, die kleine Box, in der sich das Pferd gerade um die eigene Achse drehen konnte. Die Wände zu den Nachbarn bestanden aus Eisenstäben, sodass kein Kontakt zu den Artgenossen möglich war. Hatte ich mir auch ein Gefängnis geschaffen, dadurch dass die Bedürfnisse nach Sicherheit und Geborgenheit zu groß waren?

Bist du in dir unfrei, siehst du die Unfreiheit Deines Gegenübers hier Deines Pferdes auch nicht.

Vielleicht kannst du dies auch spüren oder in Dir entdecken, wenn du auch ein Pferd hast oder du Pferde kennst, die in Boxen gehalten werden.

Wenn wir unsere Herzen öffnen, so können wir uns liebevoll dem alten Schmerz, verlassen zu werden, dem schutzsuchenden Kind in uns, zuwenden. Können begreifen, dass wir freie Wesen sind ohne Begrenzungen, welche wir uns selbst auferlegt haben, nicht gut genug zu sein, nicht liebenswert genug zu sein.

Zu wissen, dass die Pferde frei sind, dass sie selbst entscheiden können, im Stall Heu zu fressen oder in der Sonne zu dösen oder das jetzt in dieser Jahreszeit nicht sehr üppige Gras zu verzehren, schenkt mir eine innere Ruhe, Gelassenheit und Vertrauen. Vertrauen in mich und die Natur selbst.

Pferde sind Symbol für Freiheit, welches sich in der Leichtigkeit ihrer Bewegung widerspiegelt oder in ihrer vom Wind bewegten Mähne.

„Pferde stehen als Archetyp für Freiheit, Freude, Leichtigkeit, Unabhängigkeit, Wildheit und vieles mehr. Dies sind alles Qualitäten, die wir uns auf Seelenebene wünschen. Wir wünschen uns, frei zu sein. Frei von unseren inneren Mustern und Glaubenssätzen, die uns limitieren und blockieren. Das Freisein im Inneren hat ein Freiwerden von sozialen und gesellschaftlichen Bindungen und Einengungen zur Folge. Wir wünschen uns Freude, die in unserer Seele als Seinszustand zu Hause ist und nur dann Raum hat, wenn wir uns befreien. Das Pferd zeigt uns, was es bedeutet, ins Sein zu kommen. Pferde leben im immerwährenden Sein, im Jetzt. Leichtigkeit, die entsteht, wenn wir in Kontakt mit unserem wahren Wesen, unserem wahren Ich sind. Die Leichtigkeit des Seins, die wir Reiter und Reiterinnen nur zu gut kennen, wenn wir eins mit unseren Pferden sind.“ (Alexandra Rieger: Wie Pferde heilen. S.11, Z. 26-45)

Früher als Jugendliche fühlte ich mich frei auf dem Rücken meines geliebten Pferdes dahin zu jagen im Galopp über Wiesen oder Stoppelfelder.

Ich würde mich freuen, wenn du mir Deine Erlebnisse schreibst über Freiheit im Innen und Außen. Oder über Dein Empfinden, Pferde in Boxen zu wissen. Denn was wir fühlen, geht weiter und tiefer als wir denken.

Vielleicht möchtest Du dich auch anmelden für den Kurs „Der Wunsch nach Freiheit“ hier bei mir am Hof mit meinen Pferden.
Ich wünsche Dir von ganzen Herzen das Du Deine Unfreiheit erkennst und dich auf den Weg machst raus aus den selbst erschaffenen Gefängnissen. Ich selbst, beginne es erst so richtig zu begreifen.
Almut